Zusammenarbeit der Feuerwehren mit der Deutschen Rettungsflugwacht
Einmalig in Schleswig-Holstein ist die Dichte an abgenommenen sicheren Nachtlandeplätzen für den Luftrettungshubschrauber in dem Amt Kropp-Stapelholm.
„Nach einem Verkehrsunfall in der Dunkelheit auf dem Wohlder Damm haben wir gehandelt“, so Amtswehrführer Gerhard Soneson aus Bergenhusen. Alle 16 Feuerwehren aus dem Amtsgebiet und die Feuerwehr Koldenbüttel aus dem Nachbarkreis Nordfriesland haben sich bereit erklärt, sichere Landeplätze zu erkunden, diese der Leitstelle zu melden und diese bei Einsätzen des Rettungshubschraubers auch auszuleuchten.
An zwei Schulungsabenden wurden über 100 Feuerwehrkräfte auf die Details der Zusammenarbeit mit der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) geschult. Beide Schulungsabende wurden von dem Hubschrauberpiloten Dirk Kugel aus Erfde durchgeführt. „In Rendsburg ist der einzige Hubschrauber in Schleswig-Holstein stationiert, der auch nachts Einsätze fliegt“, so Kugel. Nach nur 15 Minuten ist dieser Hubschrauber nachts einsatzbereit und fliegt mit 240 Stundenkilometern zum Einsatzort. „Wir sind Notarztzubringer und auch Patiententransportmittel“, so der 39-Jährige, der darauf hinwies, dass „wir heute in einer Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft leben“. Von Rendsburg aus werden jährlich über 1500 Einsätze geflogen und davon über 200 des Nachts. „Aus Sicherheitsgründen fliegen wir nachts nur ausgeleuchtete Plätze an, die mindestens 70 mal 35 Meter groß sind“, erklärte der Pilot. Dass dabei auf Sportplätze mit Flutlicht zurückgegriffen werden kann, erleichtert die Nachteinsätze. „Aber wir brauchen dafür die Feuerwehr, die den jeweiligen Platz bei Einsätzen vor Ort erkundet, das Licht anschaltet und die Anfahrt zum Platz ermöglicht“, führte Kugel aus. Bei Verkehrsunfällen kann es dann auch so sein, dass die Feuerwehr den Notarzt mit einem Feuerwehrfahrzeug an die Unfallstelle bringt. Grundlage für erfolgreiche Einsätze ist die Kommunikation per Funk mit dem Hubschrauber. Diese ist zurzeit sowohl analog wie digital möglich. Einig waren sich die Feuerwehrkräfte darüber, dass man nach Möglichkeit auf Sirenenalarmierung verzichten wolle. „Wir haben ja unsere Meldeempfänger“, so Erfdes Wehrführer Markus Hoffmann.
Besondere Bedeutung werden die Nachtflugeinsätze in dem Kreissüdwesten erhalten. „Während der Sommer- und Herbstferien wird die Eiderbrücke in Pahlen außer Betrieb sein“, stellte dazu der der zweite stellvertretende Amtswehrführer Sönke Rahn fest.
Zum Schluss sprach der routinierte Hubschrauberpilot den anwesenden Feuerwehrkräften seinen Dank aus: „Ihr zeigt hier eine Superresonanz und tragt wesentlich dazu bei, für rasche Hilfe zu sorgen, obwohl die Luftrettung eigentlich nicht eure Kernaufgabe ist!“
Alle Feuerwehren bekamen Leitfäden der Zusammenarbeit mit der DRF ausgehändigt, die man in den Fahrzeugen dann zur Hand hat.
Foto: Dirk Kugel (links) und Sönke Rahn informierten über die Zusammenarbeit der DRF und
den Feuerwehren