Einsatzbericht der 1. Gruppe im Katastrophenschutzeinsatz
Einsatzbericht der 1. Gruppe im Katastrophenschutzeinsatz in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen
Wir wurden am Montag den 19.07. davon in Kenntnisgesetzt das wir im Rahmen der 1. Brandschutzbereitschaft des Landes Schleswig-Holstein möglicherweise in das Katastrophengebiet geschickt werden. Daraufhin hat unsere Wehrführung eine Abfrage zum Personal erstellt und konnte schnell eine Gruppe bestehend aus Kameraden der FF Tielen und der FF Erfde einsatzbereit melden. Bis Dienstagmorgen blieb es dann ruhig. Doch dann überschlugen sich die Informationen, um 11:00 Uhr wurde uns mitgeteilt das der Marschbefehl vorliegt und wir um 14:00 Uhr aus Schleswig Richtung NMS aufbrechen, um uns dort mit weiteren Kräften aus SH zu sammeln.
In NMS trafen sich dann knapp 700 Männer und Frauen sowie ca. 200 Fahrzeuge, um in 6 Zügen nach NRW aufzubrechen. Unsere Brandschutzbereitschaft bildete mit Kräften aus Pinneberg den 4 Zug und für uns ging es um 18:00 Uhr los. Wir trafen nach einem langen Marsch um 05:30 Uhr im Bereitstellungsraum 2 in Windhagen ein. Nun hieß es erstmal eine Mütze voll Schlaf nehmen und ab Mittag die Fahrzeuge einsatzbereit machen. Nun hieß es warten, da wir von der Einsatzführung, die am Nürburgring stationiert ist, weitere Anweisungen erhalten sollten. Am Dienstag blieb es dabei zu warten. Auch am Mittwoch blieb bis Mittag ruhig, bis wir alle um 14:00 Uhr zum Apell antreten sollten, hier haben wir erfahren das die Einsatzführung uns an den Nürburgring verlegen möchte. Abfahrt um 15:00 Uhr! Wir packten also alles wieder ein, Zelte und bereits aufgebaute Werkstätten wurden innerhalb kürzester Zeit abgebaut und wir waren pünktlich abfahrbereit.
Nach knapp 3 Stunden fahrt mit dem kompletten Tross, standen wir um 18:00 Uhr am Nürburgring. Leider fiel der dortigen Führung (die uns extra dorthin beordert hat) dann auf, das Sie gar keinen Platz für uns haben und wieder nach Windhagen verlegen sollen. Abfahrt 21:00 Uhr, Ankunft in Windhagen 00:30 Uhr. Die Stimmung war, sagen wir mal bescheiden, da wir hier tatkräftig helfen wollten und nicht zum Training einer Kolonnenfahrt da waren. Hier nochmal ein großes Lob an die Versorgungskräfte, die uns nach der Ankunft mitten in der Nacht noch eine warme Mahlzeit bereitgestellt haben.
Es müssen nun auf höherer Ebene mächtige Gespräche stattgefunden haben, da wir bereits am Donnerstagmorgen unseren Einsatzbefehl bekommen haben. Von nun an war unsere Einsatzleitung vor Ort für uns zuständig und hat einen eigenen Bereich zugewiesen bekommen. Für unsere Brandschutzbereitschaft ging es gemeinsam mit Kräften aus Pinneberg und des DRK für die restlichen 3 Tage nach Insul.
Insul ist eine Gemeinde, die von der Ahr geteilt ist und stark getroffen wurde. Es gab dort bei unserer Ankunft keine Stromversorgung, keine Wasserversorgung und auch keine Telekommunikation. Einzig das Mobiltelefon war dort nutzbar.
Unsere Aufgaben bestanden in den kommenden Tagen die Einwohner mit Brauchwasser zu versorgen, die Reinigung der mit 3-5 cm Schlamm bedeckten Hauptverkehrswege zu reinigen, Keller von Schlamm zu befreien, umgekippte Bäume zu entfernen und den Brandschutz in den Orten Schuld und Insul sicher zu stellen, da die örtliche Feuerwehr dies derzeit nicht leisten konnte.
Voller Tatendrang haben wir am ersten Tag gleich Gas gegeben und bis nachts um 03:30 Uhr die Hauptverkehrswege gereinigt, um einer Verschleppung des mit Fäkalien und Öl beschmutzten Schlammes zu verhindern. Da dieser bei Tagestemperaturen von 25-30°C sofort sehr staubte und die Anwohner sehr belastete.
Währen der Tage in Insul waren wir in einer Schule in Adenau untergebracht, um die An- und Abfahrtzeiten auf 15 Minuten zu reduzieren. Während unserer Tage dort vor Ort sind wir auf viel Leid und Zerstörung getroffen. Doch sowohl die Bewohner als auch die örtlichen Einsatzkräfte dieser Gemeinde waren froh endlich Hilfe zu bekommen und uns wurde viel Freundlichkeit und Dankbarkeit entgegengebracht.
Für uns ging es dann am Sonntag nach Hause und eine 2. Gruppe bestehend aus Kameradinnen und Kameraden der FF Tielen, der FF Kropp und der FF Erfde besetzen das Erfder Fahrzeug, um weiterhin Hilfe zu leisten.
Trotz der zum Anfang noch mangelnden Koordination in der Einsatzführung am Nürburgring. Haben wir einen kleinen ehrenamtlichen Beitrag zur Bewältigung der dortigen Katastrophe geleistet, auch wenn dort noch viel zu tun ist.
Unsere 1. Gruppe bestand ausfolgenden Kameraden:
Zugführer: Thorben Küßner (FF Erfde)
Gruppenführer: Dennis Jacobs (FF Tielen)
Mannschaft: FF Tielen: Thies Jacobs, Christian Maaß
FF Erfde: Timm Mumm, Nils Zimmermann, Wilhelm
Greve, Florian Zimmer, Philipp Engel
Text: Th. Küßner
Fotos: Th. Küßner, News aus SH, Kameraden der 1. Gruppe
Foto 1: Kameraden verabschieden uns in den Einsatz
Foto2: Wir schliefen freiwillig draußen und zogen diesen Schlafplatz der Turnhalle vor
Foto 3-5: Kameraden beim Reinigen der Straßen
Foto 6: Bereitstellungsraum 2 Windhagen (im Kreis mit der Plane sind wir zu sehen)
Foto 7: Die 1. Gruppe nach dem letzten Einsatz
Foto 8-9: Eindrücke aus Insul und Schuld
Foto 10: Überreste der Brücke die das Dorf Insul vereinte
#365TageimJahr #7tagediewoche #24StundenamTag #wirsorgenfürSicherheit #wirkommenumzuhelfen #ohnequittungende